Mit der vierten Ausgabe von 6-pack stellen wir Ihnen statt sechs einzelner Arbeiten ein Großprojekt vor, das in knapp fünf Jahren vom "Schokoturm" zum City-Highlight wurde - den Umbau und die Revitalisierung des Verwaltungsgebäudes der Sparkasse Hannover am Raschplatz 4.

Eine Mammutaufgabe, die wir mit einem großen Vertrauensvorschuss des Auftraggebers, unserer "Taskforce Raschplatz" und vielen am Bau beteiligten Partnern unter Einhaltung aller Zeit- und Kostenvorgaben erfolgreich bewältigen konnten.

Mit 800 hochmodernen Arbeitsplätzen ist ein Verwaltungsstandort entstanden, der in sozialer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht Maßstäbe setzt - allein der CO2-Ausstoß kann künftig um gut 2000 Tonnen verringert werden. Grund genug für ein >>6-pack spezial<<.

Bestand 1976-2010: Im Zeitgeist der 70er-Jahre

Das Gebäude der Sparkasse Hannover wurde durch den Architekten Heinz Wilke geplant und in den Jahren 1974 bis 1976 errichtet. Mit seinen sechs unterschiedlich hohen, quadratischen Türmen und einer maximalen Gebäudehöhe von 70 Metern ist es ein dominanter Teil der hannoverschen City.

Die Sparkasse Hannover nutzte die angezeigte Sanierung ihres Gebäudes am Raschplatz als Chance für eine gezielte Investition in die Zukunft des Hochhaus-Komplexes, aber auch für eine effzientere Aufstellung ihrer Verwaltungsstandorte, und gab 2010 grünes Licht für grundlegende, nachhaltige Maßnahmen zur Sanierung und Optimierung.

 

Die geschlossene Fassade mit ihrer Bekleidung aus eloxiertem Aluminium, dunklem Sonnenschutzglas und finnischem Granit entsprach dem damaligen Zeitgeist und Lebensgefühl.
Direkt am Hauptbahnhof gelegen, prägte das markante Gebäude knapp 40 Jahre lang das Stadtbild Hannovers mit.

Planung von 2010-2012: Die Vision wird sichtbar

Mit schulze & partner. architektur. entschied sich die Sparkasse Hannover für ein Architekturbüro, das in Planung, Koordinierung und Steuerung von komplexen Bauvorhaben bereits auf zahlreiche erfolgreich realisierte Großprojekte zurückblicken konnte.
Der ganzheitlichen Umbaumaßnahme gingen zahlreiche Untersuchungen und Teilprojekte voraus. Zu den wichtigsten Planungszielen zählten die Senkung der Betriebskosten und des Schadstoffausstoßes.

 

Nicht zuletzt aus betriebswirtschaftlichen Gründen und wegen des besonde- ren Standortfaktors hat sich die Sparkasse für eine grundlegende Sanierung und Revitalisierung der Hochhäuser und gegen einen Neubau auf der „grünen Wiese" oder die Beibehaltung mehrerer Verwaltungsstandorte entschieden. Unten und rechts oben: Visualisierungen zu Fassaden und Innenräumen.

 

Grundriss Büroflächen und Vorstandsebene.
Das sanierte Gebäude sollte nicht nur energetisch auf dem neuesten Stand sein und zeitgemäße Arbeitsplätze bieten, sondern auch ein weithin sichtbares freundlicheres Signal in Hannover setzen.

Baubeginn 2013: Let’s go

Mit der kompletten Entkernung des Gebäudes startete Anfang 2013 die umfangreiche und tiefgreifende Baumaßnahme. Die Arbeiten wurden auf etwa 35.000 m²
bei einem umbauten Raum von 155.000 m³ ausgeführt. Die Grundfläche des Gebäudes betraägt dabei nur etwa 3.360 m². Im Zuge der Neuplanung wurde unter anderem die Fassade neu gestaltet, die Haustechnik runderneuert, ein neuer Eingangs- und zweigeschossiger Foyerbereich geschaffen, moderne Bürofächen auf den Geschossen
3 bis 15 sowie großzügige Konferenzflächen im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss eingerichtet.

 

Der niedrigste Turm ist 22 Meter hoch und umfasst 5 Stockwerke, der höchste Turm umfasst mit 70 Metern 17 Stockwerke.
Neben einer Runderneuerung der Haustechnik wurde auch die Fassade mit Drei-Scheiben- Verglasung, außenliegendem Sonnenschutz und innenliegendem Blendschutz in Glas- und Edelstahloptik neu gestaltet.
Bei der Sanierung wurden neben ökonomischen und sozialen Aspekten ökologische Aspekte umfangreich gewürdigt und in der Planung adäquat umgesetzt. Vor allem die Gebäudehülle und die energetisch optimierten haustechnischen Anlagen, aber auch nutzerseitige Einflüsse wie beispiels- weise eine präsenz- und tageslichtabhängige Beleuchtungssteuerung bestimmen den angesetzten niedrigeren Energiebedarf des Gebäudes.
Im verhüllten Gebäudekomplex koordinierte und steuerte die „Task- force sp.a." das Geschehen auf der Großbaustelle.
Als Generalunternehmer fungierte die Firmengruppe Max Bögl.

Außen 2015: Die Stadt zeigt ein neues Gesicht


Die typische vertikal-akzentuierte Konstruktion der Fassade blieb bestehen, erhielt jedoch unter Berück- sichtigung der heutigen bauphysikalischen Anforderungen an Wärme-, Schall- und Sonnenschutz eine deutlich leichtere und frischere Anmutung durch ein silbergraues Äußeres. Kein „Spiegelpalast", sondern zukunftsorientierter und ästhetischer Ausdruck des Selbstverständnisses der Sparkasse Hannover.


Die Fassaden der 6 Türme nehmen die wechselnden Stimmungen des Tageslichts auf und zeigen dadurch ein immer neues Farbenspiel. 2016 soll zudem eine künstlerisch anmutende Gebäudeillumination in Betrieb genommen werden.

 

Der Umbau des Bürokomplexes der Sparkasse Hannover am Raschplatz 4 wurde planmäßig abgeschlossen. Sowohl der Kosten- als auch der Zeitrahmen wurden eingehalten. Der für die langfristige Eigennutzung als zentrales Hauptverwaltungsgebäude der größten Sparkasse Niedersachsens angelegte Standort bietet auf insgesamt 15 Etagen 800 moderne Arbeitsplätze.

 

Innen 2015: Platz gemacht für die Zukunft


Auf einer Bruttogeschossfläche von 35.000 Quadratmetern profitieren die Mitarbeiter der Sparkasse künftig von neuen Licht- und Schallschutzkonzepten sowie energetisch effizienter Kühlung in heller, freundlicher Umgebung und deutlich höheren Räumen.
Mit frischem und dezentem Farbdesign, Multifunktionszonen in der Mitte der Türme, Eltern-Kind-Ar- beitsplätzen und einem Gesundheitsbereich sowie weiteren Angeboten des betrieblichen Gesund- heitsmanagements der Sparkasse, entstand eine komfortable, zukunftsorientierte neue Arbeitswelt.

Neben den Büroflächen sind attraktive Konferenz- und Beratungsbereiche entstanden. Auch ein neues Gastronomiekonzept mit hochwertigen Veranstaltungsflächen wurde realisiert.